Geboren am 02. April 1803 in Oberndorf am Neckar, war Ivo Frueth Stadtschultheiß (Bürgermeister) von 1828 bis 1860. 1835 wurde er in die Kammer der Abgeordneten
gewählt, war von 1845 bis 1848, 1851 bis 1855 und von 1862 bis 1868 im Landtag. Nach Auflösung des Landtags am 29. März 1848 eilte er nach Frankfurt zur Bundesversammlung, drei Tage bis zur Auflösung
des Vorparlaments der Nationalversammlung.
Seine Amtsgeschäfte erledigte inzwischen Stadtpfleger Volkher Frueth. Als umsichtiger Beamter beseitigte er alle "unnützen Gebräuche", wie z.B. das Läuten bei Gewittern, einen Leichenzug bei Kindern unter fünf Jahren, die Bittprozession nach Beffendorf, usw.. Er ordnete an, dass die Misthaufen vor den Häusern zu verschwinden hätten, sorgte für ein gutes Lehrpersonal, führte Musik- und Zeichenschule ein sowie eine Taubstummenschule. Eine Industrieschule bestand schon unter seinem Vater.
Zur Erweiterung des städtischen Waldbesitzes kaufte er von Privatbesitzern für 17.777 Mark Wald im Enzenhardt, Junkerwald, Harzwald und Bühlenwald. Häuser von in Not geratenen Bürgern und deren Grund und Boden erwarb er, um üblen Spekulationen vorzubeugen und um den damaligen Auswanderern beistehen zu können.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt, dem sein Schwiegersohn Jacob folgte, übernahm er das Amt des Oberamtspflegers.
(aus: Oberndorf von A-Z, von Josef Haggenmü)